Das Büsinger Wappen mit großer Traube ist jung
Aufgrund des Traubensymbols könnte man glauben, das Büsinger Wappen sei entstanden, als der Weinbau in der Gemeinde in seiner Hochblüte stand. Das war in den Jahren um 1785. Dem ist aber nicht so. Ein Siegel von 1811 zeigt ein von Zweigen umgebenes Rebmesser mit der Umschrift "Gemeind. Buesingen. Vogt."Um 1830 verwendete die Gemeinde Büsingen ein ovales Prägesiegel mit der Umschrift "Mit Gott und Fleiss. Vogtei Büsingen". Es zeigte über einen Schild mit dem badischen Wappen zwei gekreuzte Garben, dahinter eine Sense, eine Heugabel und einen Rechen.
Später sind sogar Farbstempel mit gekreuzten Palmzweigen nachweisbar. Das heutige Wappen der Gemeinde wurde erst 1904 – zu einer Zeit also, als der Rebbau in Büsingen markant zurückging – eingeführt. Der Anstoss für dieses Wappen kam nicht etwa von der Gemeinde selbst, sondern es wurde den Büsingern von Generallandesarchiv Karlsruhe angetragen. Am 3. März 1904 stimmte der Gemeinderat dem Vorschlag zu.
In diesem Wappen weist die Traube auf den Weinbau hin, und die dicke rote Schildumrahmung soll die Lage der Gemeinde inmitten schweizerischen Hoheitsgebiets zum Ausdruck bringen. Nun hatten die Büsinger im Wappen zwar eine schöne Traube, aber seit rund 70 Jahren keinen eigenen Weinberg. Das änderte sich in den späten 90er Jahren. Rebbauer Andreas von Ow legte 1994 einen Rebberg an und konnte 1997 die ersten Trauben ernten. Seither trinken die Büsinger wieder ihren eigenen Wein und die Traube im Wappen fand eine späte Legitimation.